Change Management und die Revolte in der Keksfabrik.

Brand 1 Oktober 2014 mit ihrem Artikel „Aufruhr in der Keksfabrik“: Das Unternehmen wollte sich mithilfe des großen Beraterhauses McKinsey radikal verändern. Erklärtes Managementziel nach den Berater-Analysen: „(…) aus dem Geschäft mit Weihnachtsgebäck auszusteigen, etliche Produkte aus dem Sortiment zu streichen und eventuell eines der vier deutschen Werke zu schließen.“ Das Ergebnis war eine Revolte des Führungskreises, die Mitarbeiter standen in der breiten Masse nicht dahinter, keinerlei Vertrauen ward gewonnen. Ein klassisches Change-Management-Thema. Ob diese Strategie nun richtig ist oder nicht – wenn die kritische Masse von 80 Prozent an Befürwortern nicht erreicht ist, kann keine Veränderung erfolgreich umgesetzt werden. Hier wird deutlich, wie sensibel der Weg zum Change Management ist. Es kommt nicht nur darauf an, Beteiligung der Betroffenen und Commitment hierarchisch ganz oben anzusiedeln, beides muss auch von vertrauensvollen Meinungsführern im Unternehmen bis „ganz nach unten“ überzeugend vermittelt werden. Das ist das kleine Einmaleins von erfolgreichen Change-Management-Strategien.

Eine Entscheidung ist im Management schnell getroffen, aber im Sinne einer erfolgreichen Organisationsentwicklung nicht immer zu Ende gedacht. Mit Vertrauen Akzeptanz schaffen! Wie? Mit einem gut durchdachten Set an Maßnahmen, um die Belegschaft „mitzunehmen“: Workshops, Informationsveranstaltungen, Kommunikationsmaterialien, Schulungen oder auch offene Podiums-Diskussionen. All dies mag nach richtig anstrengender Überzeugungsarbeit klingen. Ist es manchmal sogar auch. Aber die Mühe lohnt sich. Unser Tipp: Passen Sie auf den umsetzungsverantwortlichen Projektleiter auf! Denn wirft dieser aus Mangel an Unterstützung für ein gesundes Durchhaltevermögen das Handtuch, dann können Sie gleich wieder von vorne beginnen – oder das Ganze vergessen. Unsere Beobachtung: Ursache Nr. 1 für das Scheitern von Change-Management-Projekten ist die Kapitulation der verantwortlichen Projektleiter! Das hat uns die Praxis, gelehrt. Unsere Erfahrung, dem vorzubeugen, geben wir gerne weiter.